// KODIERUNG DEFINIEREN Lock The Doors - Trügerische Sicherheit

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Lock The Doors - Trügerische Sicherheit

(BRD 2016)

Originaltitel: Lock The Doors - Trügerische Sicherheit
Alternativtitel:
Regie:
Mr. Zito (Stefan Peschmann)
Darsteller/Sprecher: Sabine Wedde, Janette Pissang, Sandra Prauß, Marcel Richter, Dirk Thümer, David Grzibek, Anne Kaiser, Gisela Peschmann, Stefan Peschmann, Daniel Peschmann, Tatjana Paluschka, Florian Glöckler,
Genre: - Thriller - Horror/Splatter/Mystery


Anna soll als Babysitter bei einer Familie das Kind in einem recht einsam gelegenen Dorf hüten. Als sie mehrfach einen unheimlichen maskierten Mann sieht und gruselige Telefonanrufe bekommt, ruft sie eine Freundin an, die kurz danach vorbei kommt. Die beiden ahnen nicht, dass ihnen ein Psychokiller auf den Fersen ist…

Im Jahr 2014 produzierte das Dark Corridor Entertainment-Team um Regisseur Stefan Peschmann alias Mr. Zito den Film „Terror In A Damaged Brain“, den man ohne wenn und aber als Wald-und-Wiesen-Amateur-Splatter einsortieren konnte. Ganz im Stile der Undergroundfilme der späten 80er und frühen 90er Jahre wurde mit Freunden in den Hauptrollen an abgelegenen Plätzen einfach drauflos gefilmt. So entstand der „eigene“ „Texas Chainsaw Massacre“-Klon, der ein paar gute Ansätze hatte, aber letztlich doch kaum einen anspruchsvollen Filmfan begeistern kann. Zum Glück mag ich aber solche Undergroundfilme, die mit Herz gemacht sind und obwohl meine Rezension damals einigermaßen vernichtend ausfiel – wie ich gerade noch einmal nachgelesen habe – wurde sie von den Machern erstaunlich positiv als „konstruktiv“ aufgenommen.

Offenbar haben sich die Leute hinter Dark Corridor Entertainment nicht entmutigen lassen und wollen sich weiter entwickeln. Mit dem neuen Werk „Lock The Doors“ ist das ohne Ausnahme in allen Belangen erfolgreich gewesen und so ist „Lock The Doors“ ganz sicher noch keine Offenbarung oder ein zukünftiger Klassiker, aber doch sichtbar eine Weiterentwicklung.

Ganz offenbar hat man auch technisch ordentlich aufgerüstet, so sind die Dialoge, die bei „Terror In A Damaged Brain“ noch eine sehr untergeordnete, aber auch schwer verständliche Rolle gespielt haben, gut zu verstehen. Der Schnitt ist offenbar mit zumindest halbprofessioneller Software erstellt worden und gibt keinen Anlass zum Meckern. Für einen Film dieser Größenordnung, der vermutlich kaum oberhalb des No Budget-Bereichs liegen dürfte, ist das einwandfrei. Zum Glück hat man nicht mehr gnadenlos alle möglichen Überblendeffekte verwendet, ob es passt oder nicht. Leider gibt es kameratechnisch ein paar Achsensprünge, das sollte eigentlich nicht passieren (zum Beispiel in dem Gespräch bei circa 38 Minuten, Schublade bei 57 Minuten), außer es wird bewusst als Stilmittel benutzt, was hier aber nicht der Fall sein dürfte.

Eine der wenigen Stärken des letzten Films war es, mit der Kamera recht gelungene Bilder aus ungewöhnlichen Perspektiven einzufangen. Dies wird hier weiter verfolgt und so hebt man sich in diesem Bereich positiv von anderen Amateurfilmen ab, die einfach immer nur „voll draufhalten“. So kommt tatsächlich hin und wieder eine ganz gute Atmosphäre auf, die besonders – auch das war bereits letztes Mal ein Pluspunkt – durch die musikalische Untermalung unterstützt wird. Vor allem die Score-Stücke, also der eigentliche Soundtrack, überzeugen mit interessanten elektronischen Klängen. Dazu gibt es an passenden Stellen auch ein paar Songs verschiedener Stilrichtungen. Weil sich die Macher dieser Stärke bewusst sind, haben sie gleich noch eine Soundtrack-CD beigepackt, durch die ein echter Mehrwert entsteht.

Die Besetzung aus „Terror In A Damaged Brain“ ist fast vollständig auch diesmal wieder dabei, dazu einige neue Leute. Blamieren tut sich erfreulicherweise niemand, was auch eine absolute Ausnahme in diesem Genre ist. Hollywood-Niveau darf man natürlich nicht erwarten. Aber das Auge des (männlichen Zuschauers) erfreut sich an attraktiven jungen Damen und der Killer sieht einigermaßen unheimlich aus. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die lokale Sprachfärbung der Darsteller. Klar kann man nicht erwarten, dass Freizeitschauspieler perfektes Hochdeutsch sprechen oder gar eine Sprachausbildung haben, aber in anderen Regionen in Deutschland rufen lokale Dialekte, egal aus welcher Region, gerne mal ein Schmunzeln hervor. Aber das Problem hatte auch schon Andreas Schnaas bei seinen frühen Werken mit seinem Hamburger Slang. Das lässt sich bei Amateurfilmen wohl kaum komplett vermeiden und soll auch gar kein großer Kritikpunkt sein.

Etwas durchwachsen sind die Splattereffekte. Manche sehen ganz gut aus (durchstochener Unterschenkel), andere deutlich schlechter (zerteilter Körper, durchbohrter Körper). Vor allem zerhackt man einen Körper ganz sicher nicht mit einer Axt aus dem Handgelenk. Die erste Dreiviertelstunde ist noch relativ zahm, danach wird das Gemetzel deutlich angezogen. Sicher könnte man hier mit etwas mehr Budget und den richtigen Leuten – muss ja kein Ittenbach sein – eine ganze Menge mehr herausholen. Eine Weiterentwicklung ist aber auch hier zu sehen.

Beim Drehbuch hat man sich Mühe gegeben, zumindest eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen, aber letztendlich bleibt die Story zu dünn, um fast 100 Minuten Film zu füllen und bietet natürlich auch nichts Innovatives. Eine Mischung aus Terror- und Home Invasion-Film, aber durch die gelungene Atmosphäre kommt zumindest mehr Spannung auf, als beim letzten Mal. Doch gerade die Länge des Films ist ein großer Schwachpunkt. Viele alltägliche Dinge werden unheimlich gestreckt, obwohl das gar nicht nötig ist. Eventuell hat Stefan Peschmann das selber ein bisschen gemerkt, denn nach circa einer Stunde gibt es einen Bruch in der Handlung und die Atmosphäre ändert sich ein bisschen. Über kleinere logische Schwächen muss man hinwegblicken. Offenbar spielt die Handlung ja am helllichten Tag…warum schläft das behütete Kind da eigentlich die ganze Zeit? Und warum wird nach dem – zugegebenermaßen geschmacklosen – Höhepunkt der Film noch einmal einige Minuten gestreckt, nur um dann keinen überraschenden Last Scare zu präsentieren? An solchen Dingen sollte man in Zukunft arbeiten.

Wie schon bei „Terror In A Damaged Brain“ hätte man aus dem Drehbuch ganz sicher einen sehr guten 30-Minüter machen können, der dann von der Atmosphäre und den Effekten deutlich dichter gewesen wäre. Vielleicht sollte sich Peschmann mal überlegen als nächstes Projekt einen Episodenfilm zu produzieren, mit drei kurzen aber knackigen Geschichten, die ruhig sehr unterschiedlich sein dürfen. Da könnte man die jetzt schon vorhandenen Stärken ausspielen und den inhaltlichen Leerlauf der Langfilme vermeiden. Wenn die Entwicklung so rasant weitergeht, wie bisher, darf man sicher noch einiges von Dark Corridor Entertainment erwarten.

Dass „Lock The Doors“ eine so große Steigerung zum Vorgänger ist, wurde damit belohnt, dass der Film eine professionelle Veröffentlichung im Vertrieb von Black Lava Entertainment erhalten hat. Die DVD kommt in einem schicken DigiPak, enthält zusätzlich eine Soundtrack-CD und ist auf zweimal 333 Exemplare mit zwei unterschiedlichen Covermotiven limitiert. Man kann aber wohl davon ausgehen, dass nach dem Ausverkauf eine Amaray-Version folgen wird. Das Ganze steckt in einem Pappschuber. Die Bildqualität ist sehr gut für so einen kleinen Film. Man hat ganz offensichtlich eine gute Kamera benutzt. Der deutsche Ton ist durchgehend gut verständlich und die Abmischung mit den Umgebungsgeräuschen – keine künstlichen Naturgeräusche diesmal – und der Musik ist gut gelungen. Hier und da ist die Musik vielleicht etwas zu laut. Zum deutschen Ton kann man englische Untertitel zuschalten, so dass auch eine internationale Vermarktung möglich ist. Als Bonus gibt es den Trailer und ein paar Outtakes, die gut zeigen, dass die Stimmung am Set sehr gut war. Ein bisschen mehr hätte man sich da schon gewünscht, so eine Bildergalerie und vor allem einen Audiokommentar.

Der Knaller ist aber die Covergestaltung. War diese bei „Terror In A Damaged Brain“ noch grottenschlecht – ehrlich gesagt, ist es eines der miesesten selbst gebastelten DVD-Cover, die ich in der Sammlung habe -, gibt es hier eine Steigerung, die fast unglaublich ist. Ein schönes gezeichnetes, sehr atmosphärisches Motiv, ergänzt durch passende, professionell gesetzte Schriften und eine Coverrückseite, die eigene Wege geht und sich von vergleichbaren Filmen abhabt. Ich würde mich wirklich freuen, wenn meine damalige Kritik zu der Neuorientierung beigetragen hat. Hier zeigen die Macher absolut, dass sie konstruktive Kritik annehmen und lernfähig sind. (A.P.)



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- Terror In A Damaged Brain (BRD 2014)

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